Der Elefant und das Seil: Eine inspirierende Kurzgeschichte über die Manifestation von Gedanken!

Was du dir heute erträumst, kann morgen schon Wirklichkeit sein. Doch erst wenn du dich von deinen unbewussten Ängsten löst, kannst du die Macht der Gedanken auch zur Erfüllung deiner Wünsche nutzen. Die Kurzgeschichte “Der Elefant und das Seil” hilft dir dabei!

Es war der fünfte Sommer nach ihrer Scheidung, als die Frau alleine nach Indien reiste. Sie hatte sich in den Jahren der Trennung selbst verloren und hoffte auf ihrer Reise die Kraft für einen Neuanfang zu finden. Ihr Ex-Mann hatte sie betrogen und war schon längst in den Armen einer Anderen glücklich, doch sie fühlte sich noch immer im Schmerz der Vergangenheit gefangen. So war sie in das ihr fremde Land gekommen, in der Hoffnung, durch neue Gerüche, Eindrücke und Menschen die Fesseln der Erinnerung durchtrennen zu können. Viele Male war seitdem die Sonne unter- und auch wieder aufgegangen. Die Landschaft hatte sich geändert, das Essen auf den Tellern, die Namen der Mitreisenden. Doch die Gefühle der Frau waren gleich geblieben. Die Rückkehr in ihr altes Leben rückte näher und damit auch die Angst, für immer unglücklich zu bleiben.

Am letzten Tag ihrer Reise unternahm die Frau einen Spaziergang, der sie an einer Herde Arbeitselefanten vorbeiführte. Sie beobachtete die gigantischen Tiere, die ruhig am Fluß grasten und trotz ihrer Größe eine unglaubliche Ruhe ausstrahlten. Wie sehr wünschte sie sich, so mächtig wie die grauen Giganten zu sein, mit den Beinen unumstößlich auf dem Boden stehend, scheinbar unantastbar für die Irrungen des Lebens. In diesem Moment fiel ihr Blick auf das Vorderbein eines der Tiere. Darum war ein dünnes Seil gebunden, das zu einem im Boden eingeschlagenen Holzblock führte. Die Konstruktion ähnelte der Befestigung eines einfachen Zeltes, dem kein Windstoß Stand gehalten hätte. Die Frau war irritiert. Es war klar, dass der Elefant genügend Kraft hatte, um sich jederzeit von seiner Fessel zu lösen. Warum zog er die Enge der Gefangenschaft der Freiheit des Waldes vor? Auf der Suche nach einer Antwort hielt sie einen vorbeikommenden Arbeiter an. Der antwortete:

“Die Elefanten sind das Seil seit ihrer Kindheit gewöhnt. Wenn sie klein sind, ist es stark genug, sie zum Bleiben zu zwingen. Diese Erfahrung wächst in ihren Gedanken mit. Und so glauben sie auch als ausgewachsene Tiere, dass das Seil sie noch immer hält, obwohl sie sich längst davon lösen könnten.“

In der Nacht schlief die Frau schlecht. Immer wieder kehrte sie im Traum an den Fluss und die Elefanten zurück. Sie war schockiert, dass eine einzelne Kindheitserfahrung genügte, um die Tiere ein Leben lang zu fügsamen Sklaven der Menschen zu machen. Sie wünschte den Elefanten, eines Tages an ihre Kraft zu glauben und zu wagen, sich gegen das dünne Seil ihrer Gefangenschaft zu stemmen. Mit diesen Gedanken im Kopf fand die Frau endlich in einen tiefen Schlaf und erwachte am nächsten Morgen mit einem Lächeln. Die Elefanten hatten ihr gezeigt, dass auch sie wieder glücklich werden konnte, wenn sie es nur zu denken wagte. Sie beschloss, die Fesseln, die die Vergangenheit ihr auferlegt hatte, zu durchbrechen und sich niemals mehr von ihren eigenen Gedanken vom Glück abhalten zu lassen. Voller Zuversicht fuhr sie zum Flughafen und landete in einem neuen Leben.

(freie Nacherzählung und Interpretation der Parabel The Elephant’s Rope – Autor unbekannt)

Hast auch du dich mit deinen Gedanken schon einmal selbst in Fesseln gelegt?

Vielleicht ist auf deiner Arbeit gerade eine neue Stelle ausgeschrieben, auf die du Lust hättest, aber dir die neuen Aufgaben nicht zutraust. Deine Freund*innen sehen das anders und bestärken dich, dass du doch alle Qualifikationen für die neue Position mitbringst. Doch du bleibst unsicher. Am Ende lässt du die Bewerbungsfrist tatenlos verstreichen - nur, um dich danach zu ärgern, dass der in deinen Augen viel unqualifiziertere Kollege den Job bekommt. Mit einem Mal ist es, als würdest du aus einem Traum erwachen und du kannst dir selbst nicht erklären, warum du deine Chance ungenutzt hast verstreichen lassen. Wie kann das sein?

Du bist heute, wo deine Gedanken dich hingebracht haben, und du wirst morgen dort sein, wo deine Gedanken dich hinbringen werden.
— James Allen. englischer Autor

Ereignisse führen zu Gedanken, Gedanken führen zu Gefühlen und Gefühle führen zu Verhalten. Die Psychologie beschäftigt sich mit diesem Vorgang in der Kognitiven Verhaltenstherapie. Die Annahme ist, dass es nicht die Ereignisse selbst sind, die über unsere Gefühle und Verhalten bestimmen, sondern die Gedanken über diese Ereignisse, die wiederum Gefühle, Verhaltensweisen und damit Konsequenzen auslösen. Wenn du dich nicht an die Bewerbung für die neue Stelle traust, liegt das meist nicht an der aktuellen Situation selbst, sondern an Glaubenssätzen, die du in der Kindheit als deine Wirklichkeit akzeptiert hast. Vielleicht hat dein Vater dir als Kind vermittelt, dass du niemals das Zeug zum Chef haben wirst. Dieser Gedanke ist noch heute tief in deinem Unterbewusstsein verankert und führt dazu, dass du neuen Karrierechancen skeptisch gegenüber stehst, obwohl du in der Realität die nötige Lust und Qualifikation dazu mitbringst.

Was wir denken, prägt unser Verhalten und damit unsere Welt.

Es wird immer Ereignisse und Umstände in unserem Leben geben, die wir nicht kontrollieren können. Aber wir können lernen, unsere Gedanken besser wahrzunehmen und alte Glaubenssätze nicht als absolute Wahrheit zu akzeptieren. Wenn du in Zukunft mal wieder in eine Situation kommst, wo du deine Träume selbst torpedierst, liegt der Grund dafür in deinem Unterbewusstsein versteckt. Glaube nicht alles ungeprüft, was dein Kopf dir sagt, denn oft handelt es sich um in der Kindheit gepflanzte Gedanken, denen du längst entwachsen bist.

Je besser du deine Gedanken wahrnimmst, desto mehr Einfluss hast du auf dein Leben.

Dieser Blog hilft dir dabei, deine Gedanken wahrzunehmen und mehr Achtsamkeit im Leben zu entwickeln. Durch gezielte Schreibübungen und Storytelling lernst du dein Unterbewusstsein besser kennen und identifizierst negative Glaubenssätze, bevor sie dich von der Erfüllung deiner Träume abhalten. Wenn du das nächste Mal vor einer scheinbar unmöglichen Aufgabe stehst, dann lass dich nicht einfach von vergangenen Erfahrungen entmutigen. Denke stattdessen an die Elefanten am Fluss und daran, wie sie es als ausgewachsene Tiere wagen, sich gegen das Seil ihrer Gefangenschaft zu stemmen, bis es zerreißt und sie der Freiheit und ihren Träumen entgegen laufen!

Lerne mit Happy Writing an dich, deine Wahrheit und die Stärke in dir zu glauben - und kein Hindernis der Welt wird dich von deinen Träumen abhalten können!

Erzähle mir in den Kommentare, in welchen Situationen du dir durch vergangene Erfahrungen schon einmal selbst im Wege gestanden bist, und inspiriere Andere mit deiner Geschichte!

Liv Apollonia Scharbatke

Meine Vision ist es, andere Menschen mit der Kraft des Schreibens und dem Zauber von Geschichten glücklich zu machen. Dafür vereine ich auf diesem Blog mein Wissen als Kommunikationswissenschaftlerin mit meiner Erfahrung als Drehbuchautorin, und freue mich, dich hier auf einer Reise zu dir selbst zu begleiten!

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