Was ist Journaling? 9 Techniken für dein persönliches Wachstum

Du willst dein Leben verändern, weißt aber nicht wie? Dann könnte Journaling genau das Richtige für dich sein. Denn Journaling ist mehr als nur Tagebuch schreiben: Es ist der einfachste Weg, deine Wünsche und Ziele zu verwirklichen.

Journaling bezeichnet das regelmäßige Schreiben, oft in einem Tagebuch, um Gedanken, Gefühle, Ereignisse und Ziele festzuhalten. Diese Methode wird sowohl in der persönlichen Entwicklung als auch im therapeutischen Kontext zur Steigerung des Bewusstseins und des emotionalen Wohlbefindens eingesetzt.

Neugierig geworden? Dann bist du hier genau richtig! In diesem Artikel zeige ich dir, was Journaling ist und wie es dein Leben verändern kann. Dabei verrate ich dir nicht nur die Grundlagen dieser Schreibmethode, sondern auch 9 einfache Journaling-Techniken, mit denen du sofort loslegen kannst.


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Wie geht Journaling?

Journaling ist das regelmäßige Aufschreiben von Gedanken und Gefühlen zur Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung. Es kann in verschiedenen Formen praktiziert werden, z.B. als freies Schreiben, als geführtes Journaling mit bestimmten Fragestellungen oder als themenorientiertes Schreiben.

Beim Journaling geht es nicht darum, perfekt zu sein oder literarische Meisterwerke zu schaffen. Stattdessen ist es eine Methode, um mit dir selbst ins Gespräch zu kommen, deine inneren Prozesse zu verstehen und Klarheit darüber zu gewinnen, was in deinem Leben vor sich geht.

Dabei ähnelt Journaling dem klassischen Tagebuchschreiben, wie du es vielleicht schon kennst - mit einem großen Unterschied: Das Tagebuchschreiben konzentriert sich oft auf das Festhalten von täglichen Ereignissen und Erfahrungen und ähnelt einer Erzählung dessen, was im Laufe des Tages passiert ist.

Journaling hingegen ist ein Werkzeug zur Selbstreflexion und persönlichen Entwicklung. 

Während Journaling auch die Aufzeichnung von Ereignissen beinhalten kann, liegt der Schwerpunkt im Gegensatz zum traditionellen Tagebuchschreiben auf der Erforschung von Gefühlen, Gedanken, Träumen, Zielen und Zukunftsplänen. Dies trägt nicht nur zur persönlichen Entwicklung bei, sondern reduziert nachweislich auch Stress, lindert Ängste und hilft sogar bei Depressionen.¹

Foto von Annie Spratt auf Unsplash

Was braucht man fürs Journaling?

Für das Journaling werden lediglich ein Notizbuch und ein Stift oder ein digitales Medium benötigt. Die Methode umfasst sowohl freies Schreiben als auch gezielte Reflexionen durch Schreibimpulse und Fragen, die den Schreibprozess fördern.

Wie du dein Journal führst, hängt ganz von dir ab: Du kannst täglich oder wöchentlich schreiben, dich auf bestimmte Themen konzentrieren oder einfach aufschreiben, was dir gerade durch den Kopf geht.

Journaling richtet sich nach dir, deinen Bedürfnissen und Zielen.

Zum Schreiben benutze ich gerne diese japanischen Gelstifte*, die besonders leicht übers Papier gleiten. Manche Menschen hingegen bevorzugen digitale Plattformen für ihr Journaling, was auch in Ordnung ist (obwohl ich persönlich immer das analoge Schreiben bevorzugen werde, schließlich war das schon J.K. Rowlings Geheimnis zum Erfolg).

Foto von Kelly Sikkema auf Unsplash

Für mich ist ein leeres Blatt das Paradies.
— Uli Brée, Drehbuchautor

Falls es dir anders geht und dich das weiße Papier zu Anfang deiner Schreibsession einschüchtert, können dir einleitende Fragen helfen, die je nach individuellen Bedürfnissen und Interessen stark variieren. Folgende Bereiche sind dabei möglich:

  • Selbstreflexion und emotionale Erforschung: Die Fragen, die du dir beim Journaling stellst, können dich oft tief in deine Gedanken und Gefühle eintauchen lassen. Vielleicht fragst du dich: “Was hat mich heute glücklich oder traurig gemacht?” oder “Wie reagiere ich auf bestimmte Menschen oder Ereignisse und warum?”. Diese Fragen helfen, das eigene emotionale Erleben besser zu verstehen und können wichtige Erkenntnisse über persönliche Reaktionen und Beziehungen liefern.

  • Ziele und Träume: Journaling kann auch ein mächtiges Werkzeug sein, um klarere Vorstellungen von der Zukunft zu entwickeln. Fragen wie “Was sind meine Karriereziele?” oder “Wo sehe ich mich in fünf Jahren?” ermöglichen eine gezielte Auseinandersetzung mit den eigenen Ambitionen. Indem du deine Ziele, Träume und Wünsche artikulierst, schaffst du eine Grundlage, sie aktiv zu verfolgen und Schritt für Schritt umzusetzen.

  • Schreibimpulse nutzen: Fällt es schwer, eigene Fragen zu finden, können vorgefertigte Schreibimpulse oder Fragen wertvolle Unterstützung bieten. Diese finden sich zum Beispiel in speziellen Ausfüllbüchern*. Solche Impulse können besonders hilfreich sein, wenn du nicht weißt, wo du anfangen sollst, oder wenn du ein bestimmtes Thema oder eine bestimmte Emotion erforschen möchtest. Zur weiteren Inspiration schau dir gerne meine 55 Schreibimpulse für morgens und 55 Schreibimpulse für abends an.

Foto von Shifa Sarguru auf Unsplash

Wie starte ich mit Journaling?

Der Einstieg in das Journaling beginnt mit der Wahl des Mediums (z.B. Notizbuch oder digitale Plattform) und der Entscheidung, ob frei oder mit Hilfe von Schreibimpulsen geschrieben werden soll. Es gibt keine festen Regeln und die Regelmäßigkeit und der Inhalt können individuell angepasst werden.

Egal, ob du dich auf dein inneres Erleben konzentrierst, Pläne schmiedest, deinen Träumen nachgehst oder einfach nur deinen Tag reflektieren möchtest: All das ist mit Journaling möglich (welche 9 Techniken ich dir dazu empfehle, findest du weiter unten in diesem Artikel).

Während einer Journaling-Session setzt du dich mit deinem gewählten Medium in eine ruhige Umgebung und beginnst, deine Gedanken und Gefühle niederzuschreiben - entweder frei oder aber eingeleitet durch Schreibimpulse und/oder Fragen.

Es gibt keine festgelegte Länge oder Struktur, die du für deine Schreibsession einhalten musst. Für den Anfang empfehle ich dir 15 bis 20 Minuten, um dich nicht zu überfordern. Du kannst aber auch so lange schreiben, bis du das Gefühl hast, deine Gedanken vollständig ausgedrückt zu haben.

Die Länge und Intensität kann beim Journaling von Sitzung zu Sitzung variieren, je nachdem, was du gerade erforschen oder ausdrücken möchtest.

Bitte beachte, dass das Journaling kein Ersatz für eine professionelle Therapie ist! Falls du mit schwerwiegenden psychischen Problemen zu kämpfen hast oder dich nach einer Schreibsession für mehrere Tage schlecht fühlst, suche dir bitte Unterstützung bei einem qualifizierten Therapeuten oder Therapeutin.


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@liv_happywriting


Das Schöne am Journaling ist, dass es keine festen Regeln gibt.

Du entscheidest, wie oft, wann und was genau du aufschreibst. Egal, ob täglich, wöchentlich oder nach Bedarf – Journaling passt sich individuell an deine Bedürfnisse und Ziele an.

7 Journaling-Techniken für dein persönliches Wachstum

Eine Journaling-Technik bezieht sich auf eine bestimmte Methode oder einen bestimmten Ansatz, um ein konkretes Ziel zu erreichen. Diese Techniken können verschiedene Schreibimpulse, strukturierte Formate oder thematische Ansätze umfassen, die das Schreiben unterstützen und vertiefen.

Das Schöne am Journaling ist, dass du es so gestalten kannst, wie du es brauchst. Möchtest du dankbarer werden? Dann schreibe in ein Dankbarkeitsjournal (>> wie das genau geht, kannst du in diesem Blogartikel nachlesen). Um besser schlafen zu können, führe eine abendliche Schreibroutine ein. Möchtest du produktiver sein? Dann leg dir ein Bullet Journal zu.

Journaling ist so vielfältig wie deine Gedanken, Ziele und Wünsche. Damit du nicht den Überblick verlierst, findest du hier für den Einstieg 9 beliebte Journaling-Techniken und wie sie funktionieren:

  1. Freies Schreiben (free writing): Bei dieser Technik schreibst du ohne Vorgaben und Struktur. Du lässt deine Gedanken frei fließen und schreibst alles auf, was dir in den Sinn kommt. Diese Methode kann helfen, den Schreibfluss anzuregen und verborgene Gedanken und Gefühle freizulegen.

  2. Reflexions-Journal (Reflecting Journal): Bei dieser Technik blickst du auf bestimmte Ereignisse, Erfahrungen oder Gefühle zurück. Du denkst darüber nach, wie du dich gefühlt hast, was du gelernt hast und wie du dich in Zukunft anders verhalten könntest. Diese Methode fördert die Selbstreflexion und das Lernen aus der Vergangenheit.

  3. Selbstreflexions-Matrix: Bei dieser Technik erstellst du eine einfache Tabelle mit verschiedenen Spalten, die verschiedene Aspekte deines Lebens repräsentieren, wie Beziehungen, Karriere, Gesundheit, etc. In jeder Spalte schreibst du deine Gedanken, Gefühle und Ziele zu diesem spezifischen Bereich auf. Dies hilft dir, einen ganzheitlichen Blick auf dein Leben zu werfen, Muster zu erkennen und gezielt an deinem persönlichen Wachstum zu arbeiten.

  4. Dankbarkeitstagebuch: Hier konzentrierst du dich darauf, Dinge aufzuschreiben, für die du dankbar bist. Das fördert eine positive Einstellung, steigert deine Wertschätzung für das Leben und kann deine Stimmung heben.

  5. Zukunftsjournaling: Hier schreibst du über deine Ziele, Träume und Visionen für die Zukunft. Das hilft dir, deine Ziele zu konkretisieren und dich auf das zu konzentrieren, was du erreichen willst.

  6. Traumjournal: Bei dieser Technik schreibst du deine Träume auf und versuchst, ihre Bedeutung zu entschlüsseln. Dies kann Aufschluss über deine tiefsten Ängste, Wünsche und Gedanken geben.

  7. Selbstliebe und Selbstfürsorge: Hierbei fokussierst du dich darauf, dir selbst Liebe und positive Energie zuzusprechen. Du schreibst Briefe an dich selbst, in denen du dich ermutigst, anerkennt und motivierst. Diese Technik fördert das Selbstbewusstsein und stärkt das emotionale Wohlbefinden.

  8. Bullet Journaling: Das ist eine strukturierte und flexible Methode, um dein Leben zu organisieren und deine Ziele zu verfolgen. Mit Symbolen, Abkürzungen und klaren Listen kannst du Aufgaben, Termine, Notizen und mehr in einem einzigen Notizbuch verwalten. Dieses System ermöglicht es dir, dein Journal an deine individuellen Bedürfnisse anzupassen und bietet eine kreative Möglichkeit, dein Leben zu planen und gleichzeitig deine Gedanken festzuhalten.

  9. Journaling zur Visualisierung: Bei dieser Technik benutzt du deine Vorstellungskraft, um dir Szenarien, Ziele oder Wünsche lebhaft vorzustellen und sie dann aufzuschreiben. Es kann dir helfen, deine Träume zu konkretisieren und einen klaren Plan zu entwickeln, wie du sie verwirklichen kannst.

Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile und kann dir wertvolle Einsichten vermitteln. Indem du verschiedene Journaling-Techniken ausprobierst, findest du heraus, welche am besten zu deinen Zielen und Bedürfnissen passt!



Journaling ist eine kraftvolle Praxis, die weit über das Aufschreiben von Gedanken hinausgeht.

Vom freien Schreiben bis hin zu gezielten Schreibimpulsen gibt es eine Vielzahl von Techniken, die dir helfen können, deine innere Welt zu erforschen und Klarheit über deine Ziele zu gewinnen.

Die Verbindung, die du durch das Journaling zu deinen Gedanken, Gefühlen und Träumen herstellst, ist ein kraftvoller Weg, dich selbst besser zu verstehen und dein Leben bewusster zu gestalten.

Warum also nicht heute damit anfangen? Stoße den ersten Stein deiner persönlichen Weiterentwicklung an, nimm Stift und Papier und entdecke, wie Journaling deine Perspektiven erweitert und dir hilft, dein Leben nach deinen eigenen Vorstellungen neu zu gestalten.

Hast du bereits Erfahrungen mit Journaling gemacht oder möchtest du es ausprobieren?

Welche Journaling-Techniken funktionieren für dich am besten?

Wie hat das Journaling deine persönliche Entwicklung beeinflusst?

Hinterlasse gerne einen Kommentar und teile mit der Community deine Erfahrungen mit dem Journaling. Ich freue mich, von dir zu hören!

Happy Writing! Liv Scharbatke

Zusammenfassung

  • Journaling ist eine einfache und erfolgreiche Methode zur Selbstreflexion, emotionalen Verarbeitung und persönlichen Entwicklung.

  • Mit Techniken wie freiem Schreiben und Schreibimpulsen kannst du deine inneren Gedanken und Ziele erkunden.

  • Regelmäßig angewandt, kann Journaling dein Leben nach deinen Wünschen verändern.


Liv Apollonia Scharbatke

Meine Vision ist es, andere Menschen mit der Kraft des Schreibens und dem Zauber von Geschichten glücklich zu machen. Dafür vereine ich auf diesem Blog mein Wissen als Kommunikationswissenschaftlerin mit meiner Erfahrung als Drehbuchautorin, und freue mich, dich hier auf einer Reise zu dir selbst zu begleiten!

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