Was ist Schreibtherapie?

Hast du schon einmal deine Gefühle aufgeschrieben und dich danach erleichtert gefühlt? Ob du es glaubst oder nicht, das war Schreibtherapie! Richtig angewendet ist sie eine der stärksten und gleichzeitig einfachsten Methoden, um dein Leben zu ändern und deine Probleme zu lösen. Bist du dafür bereit?

Schreibtherapie nutzt strukturierte Schreibübungen und -techniken, um Gedanken und Gefühle zu artikulieren und dadurch Selbsterkenntnis, emotionale Entlastung und persönliches Wachstum zu fördern. Im Gegensatz zu anderen Therapieformen kann sie individuell und eigenständig durchgeführt werden.

Schreibtherapie ist eine Brücke zu dir selbst: Sie hilft dir, in dich hineinzuhorchen und zu wachsen. In diesem Artikel lernst du die Ursprünge und Vorteile der Schreibtherapie kennen und bekommst einfache schreibtherapeutische Übungen an die Hand, die du sofort ausprobieren kannst.

Willst auch du die Macht der Worte für dich und dein Lebensglück nutzen? Dann lass uns beginnen!

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#1: Die Ursprünge der Schreibtherapie

Die Vorstellung, dass Schreiben heilen kann, ist sehr alt.

Schon in der Antike erkannten die Menschen den therapeutischen Wert des Schreibens.

Im 20. Jahrhundert entwickelte der Psychologe James W. Pennebaker schließlich das Expressive Schreiben, eine standardisierte Schreibmethode, die Stress abbaut, Ängste lindert und Selbstheilungsprozesse in Gang setzt.

Aber die Schreibtherapie kann noch mehr!

Schreibtherapie hilft dir, dir deiner eigenen Ziele bewusst zu werden und sie zu verfolgen
Schreibtherapie stärkt dein Selbstvertrauen
Schreibtherapie fördert deine Persönlichkeitsentwicklung

Das Papier wird so zu deinem Therapeuten, Vertrauten und Weggefährten.

Schreibtherapeutische Übungen reichen heute vom expressiven Schreiben bis zum kreativen Geschichten Erzählen.

Eine ausführliche Übersicht über die einzelnen Methoden findest du in meinem Artikel “Wie funktioniert therapeutisches Schreiben?”. Für einen schnellen Überblick einfach weiterlesen ;)!

#2: Wie funktioniert Schreibtherapie?

Schreibtherapie arbeitet mit gezielten Schreibübungen, in denen Emotionen, Erfahrungen und Gedanken artikuliert werden, um Selbstreflexion zu ermöglichen und emotionale Belastungen zu verarbeiten. Im Allgemeinen fördert dieser Prozess die psychische Gesundheit und die persönliche Entwicklung.

“Schreiben heisst, sich selber lesen.”

— Max Frisch, Schriftsteller

Bei der Schreibtherapie begegnest du deinen Gedanken auf dem Papier. Dadurch gewinnst du einen emotionalen Abstand zu deinen Gefühlen und kannst neue Perspektiven entwickeln. Langfristig hilft dir das, mit deinen Ängsten, Problemen und Wünschen besser umzugehen.

Schreiben lehrt dich auch, achtsamer mit dir selbst zu sein und besser auf deine eigenen Bedürfnisse zu hören. So bringst du Klarheit in dein inneres Chaos, entdeckst versteckte Muster in deinem Denken und Handeln und kannst Hindernisse überwinden. Richtig angewandt kann Schreiben sogar bei Schlafproblemen helfen.

Schreibtherapie ist aber nicht nur ein Mittel, um Schwierigkeiten zu überwinden, sondern auch eine Möglichkeit, deine persönlichen Erfolge zu feiern, Ziele zu setzen und deine Stärken zu erkennen. Und das alles mit einfachen, aber wirkungsvollen Übungen.

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@liv_happywriting

#3: Schreibtherapie - Übungen & Ablauf

Schreibtherapeutische Übungen beginnen in der Regel mit einer klaren Fragestellung oder einem Thema/Impuls, zu dem die Teilnehmer:innen schreiben. Das können so einfache Fragen sein wie:

“Wie fühle ich mich gerade?”

“Was hat mich heute beschäftigt?”

Bei der Beantwortung geht es weniger um die Formulierung perfekter Sätze oder die richtige Rechtschreibung, sondern darum, sich ehrlich und offen mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen.

Schreibe ohne Einschränkungen oder Zensur - egal ob durch dich oder Andere!

Lass deine Gedanken und Gefühle frei fließen, ohne dich um Grammatik, Rechtschreibung oder die Meinung Anderer zu kümmern. Schreibe einfach alles auf, was dir in den Sinn kommt.

Dazu rate ich dir, mit Papier und Stift und nicht mit Tastatur und Computer zu schreiben. Denn Schreiben per Hand hilft deinem Gehirn, das Geschriebene besser zu verstehen (warum das so ist, kannst du in meinem Blogartikel "Von der Notiz zum Bestseller: Nutze J.K. Rowlings Geheimnis zum Erfolg!" nachlesen).

Ich nutze für meine schreibtherapeutischen Übungen am liebsten Kalligraphie-Stifte*: Aufgrund ihrer weichen Spitze muss ich nie absetzen und kann meinen Gedankenfluss ungehindert wie frische Tinte auf Papier fließen lassen.

Bevor du mit deiner ersten schreibtherapeutischen Übung startest, legst du dir am besten eine bestimmte Zeitspanne fest, in der du schreiben möchtest. Es kann hilfreich sein, sich etwa 15 bis 20 Minuten pro Sitzung Zeit zu nehmen. Das genügt, um in den Schreibfluss zu kommen, gleichzeitig aber überforderst du dich nicht.

Nach der Schreibsession kann das Geschriebene reflektiert und analysiert werden, um Einsichten und Lösungen zu gewinnen. Die Übungen können einzeln oder in der Gruppe durchgeführt werden und eignen sich sowohl für den persönlichen als auch für den therapeutischen Kontext.

Bereit für den ersten Schritt? Dann legen wir los!

Alles, was du brauchst, ist ein Stift, Papier, 20 Minuten Zeit, ein ruhiger Ort - und folgende Fragen, die den Impuls für deine therapeutische Schreibsession setzen.

Vorab noch ein wichtiger Hinweis:

Solltest du eine Übung anwenden und dich beim Schreiben oder danach permanent unwohl fühlen, empfehle ich dir, dich an einen Arzt/eine Ärztin bzw. eine:n Psycholog:in zu wenden. Wenn du dich bereits in psychischer Behandlung befindest, solltst du in jedem Fall mit deine:r Therapeut:in sprechen, bevor du die Schreibtherapie selbst anwendest!

Menschen mit einer schweren Depression, mit einer Schizophrenie oder in einer Psychose sollten das therapeutische Schreiben in jedem Fall meiden!

Schreibtherapeutische Übungen zum Einstieg:

Schreibe einen Brief an dein jüngeres Ich: Was würdest du dir selbst raten?
Schreibe einen Brief an dein zukünftiges Ich: Was sind deine Hoffnungen und Wünsche?
Schreibe über ein besonders prägendes Erlebnis: Was hast du daraus gelernt?
Setze dir ein Ziel und schreibe einen Plan, wie du es erreichen kannst.
Schreibe eine imaginäre Konversation mit einer Person, die dich herausfordert.
Schreibe über einen Traum oder eine Fantasie.
Schreibe über einen Moment der Stärke oder des Triumphs.
Schreibe eine Geschichte aus der Perspektive einer anderen Person.
Schreibe eine Liste von Dingen, die du an dir selbst liebst.
Schreibe eine imaginäre Konversation mit einer Person, die dich herausfordert.
Schreibe über einen Traum oder eine Fantasie.

Nun ist es an der Zeit, das Geschriebene auf dich wirken zu lassen. Vielleicht springen dir sofort einige Erkenntnisse ins Auge, vielleicht braucht es etwas mehr Zeit – beides ist völlig in Ordnung.

In der Schreibtherapie geht es nicht um richtig oder falsch, sondern um deinen persönlichen Weg und was du für dich daraus ziehen kannst.

Mach das Schreiben zu deinem täglichen Begleiter und du wirst bald feststellen, wie sehr dir die Schreibtherapie dabei hilft, dich selbst besser zu verstehen und dich weiterzuentwickeln!

Happy Writing: Deine Reise beginnt hier!

Happy Writing unterstützt dich dabei, die heilsame Kraft des Schreibens zu entdecken und für dich zu nutzen. Alles, was du dafür brauchst, ist der Mut Bereitschaft, dich auf dieses Abenteuer einzulassen!

Teile deine Erfahrungen, Gedanken oder Fragen zur Schreibtherapie in den Kommentaren.

Welche Übung hat dich besonders bewegt?

Welche Erkenntnisse konntest du gewinnen?

Lass uns gemeinsam wachsen und voneinander lernen. Ich freue mich, von dir zu hören!