Wie deine Geschichten dein Leben bestimmen

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In dir ruht eine Geschichte, die du bislang nicht zu erzählen gewagt hast. Bleibe nicht weiter stumm, denn diese Geschichte kann dein Leben verändern und aus deinen Träumen Wirklichkeit werden lassen!

Seit Ewigkeiten fesseln uns Erzählungen und nehmen uns mit auf fantastische Reisen. Doch ihr Einfluss reicht weit über bloße Unterhaltung hinaus. Geschichten prägen unsere Identität, beeinflussen unsere Entscheidungen und bestimmen den Verlauf unseres Lebens. In diesem Blogartikel werde ich gemeinsam mit dir in die faszinierende Welt der Geschichten eintauchen und verraten, wie du die Macht der Worte für dein Leben und Glück nutzen kannst.


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#1 Die kraftvolle Macht von Geschichten

Seitdem es Menschen gibt, gibt es auch Geschichten. Denn Geschichten helfen uns, unsere Welt besser zu verstehen und unser eigenes Leben zu interpretieren. In manchen Erzählungen vergangener Generationen finden wir eine universale Weisheit und Inspiration, die uns noch heute berührt und zum Positiven beeinflusst. In der Wissenschaft sind solche Erzählungen als Narrative bekannt. Die Psychologen McAdams und McLean sehen darin eine sinngebende Darstellung von Ereignissen, Handlungen, Motiven oder Themen, die das Weltbild einer Gruppe oder Kultur bestimmen.¹

Das älteste bekannte Narrativ der Menschheit ist schwer zu bestimmen, da Geschichten zu Beginn nur mündlich weitergegeben werden konnten. Das erste schriftliche Narrativ stammt aus dem sumerischen Gilgamesch-Epos, das im 2. Jahrtausend v. Chr. verfasst wurde. Darin wird die Geschichte von Utnapishtim erzählt, der von den Göttern gewarnt wird und eine Arche baut, um die kommende Flut zu überleben.

Wie Narrative dein Leben bestimmen

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Ähnliche Fluterzählungen finden sich auch in anderen Kulturen wie der biblischen Erzählung von Noah und der Arche, der griechischen Sage von Deukalion und Pyrrha sowie in den Überlieferungen anderer Kulturen weltweit.

Diese alten Fluterzählungen haben oft eine moralische Botschaft oder symbolische Bedeutung und können als Metapher für Reinigung, Neuanfang oder göttliche Strafe interpretiert werden. Sie sind faszinierende Beispiele dafür, wie sich Geschichten über die Jahrhunderte hinweg entwickeln und in verschiedenen Kulturen weitergegeben werden.

Dass Narrative die Generationen überdauern liegt daran, dass wir Menschen sie brauchen, um zu (über-)leben. Dabei haben Geschichten verschiedene Funktionen²:

  1. Bedeutungsschaffung: Narrative helfen den Menschen, die Welt um sie herum zu verstehen und Ereignisse in einen sinnvollen Kontext zu bringen. Sie ermöglichen es, eigene Erfahrungen zu interpretieren und ihnen eine Bedeutung zuzuweisen. Indem die Menschen Geschichten über unser Leben erzählen, können sich sich selbst besser verstehen und einen Sinn im eigenen Handeln finden.

  2. Identitätsbildung: Narrative spielen eine zentrale Rolle bei der Bildung von Identität. Indem die Menschen sich selbst als Hauptfigur der eigenen Geschichte sehen, können sie ein Selbstbild formen und sich mit bestimmten Werten, Überzeugungen und Charaktereigenschaften identifizieren. Die Geschichten helfen uns, uns selbst zu definieren und zu wissen, wer wir sind.

  3. Emotionale Verarbeitung: Narrative dienen als Mittel zur Verarbeitung von Emotionen und traumatischen Erfahrungen. Indem wir Geschichten erzählen, können wir unsere Gefühle ausdrücken, sie reflektieren und einen Weg finden, mit ihnen umzugehen. Geschichten bieten uns eine Plattform, um unsere inneren Konflikte zu erkunden und emotionale Heilung zu erfahren.

  4. Kommunikation und soziale Verbindung: Narrative sind ein gemeinsames Kommunikationsmittel, das uns ermöglicht, uns mit anderen Menschen zu verbinden. Indem wir unsere Geschichten teilen, können wir uns gegenseitig verstehen, Empathie entwickeln und Beziehungen aufbauen. Durch den Austausch von Geschichten fühlen sich die Menschen mit anderen verbunden fühlen und erfahren ein Gefühl der Zugehörigkeit.

  5. Motivation und Inspiration: Narrative haben die Kraft, uns zu motivieren und zu inspirieren. Indem wir Geschichten von anderen Menschen hören oder unsere eigenen Erfolgsgeschichten erzählen, können wir neue Ziele setzen, Hindernisse überwinden und ein erfülltes Leben erreichen.

Du siehst: Erzählungen haben eine enorme Kraft, die Menschen und ganze Gesellschaften über Generationen hinweg prägen und verändern können. Doch wie kannst du du diese Power für dein eigenes Leben nutzen?

#2 Werde dir deiner Geschichte bewusst

Jede:r von uns trägt eine Stimme in sich, die von den eigenen Erfolgen, Herausforderungen, Träumen und Ängsten erzählt. Doch nicht immer bist du dir der Worte dieser Stimme bewusst. So magst du zwar beruflich erfolgreich sein, dich aber trotzdem wie ein Verlierer/eine Verliererin fühlen, weil dein innerer Erzähler dir seit deiner Kindheit vormacht, dass du es nie zu etwas bringen wirst.

Indem du deine Geschichten bewusst wahrnimmst und ihnen als Autor:in deines Lebens eine Richtung gibst, kannst du deine Realität neu erschaffen.

Deine Erzählung dient dabei auch als Kompass für dein Leben, um deine Ziele und Träume zu verwirklichen. Indem du dir bewusst machst, was deine Wünsche sind, öffnen sich dir ungeahnte Wege und du kannst dich auf den Weg zu deinen Träumen machen.

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Nutze deine Geschichten als Anker, der dich daran erinnert, wer du wirklich bist und wohin du gehen möchtest! Ein inspirierendes Buch, das ich dir dafür als Unterstützung ans Herz legen möchte, ist The Pivot Year: Zeit für inneres Wachstum von Brianna Wiest. Darin findest du tägliche Impulse für deine Reise zu einem neuen Ich.

Jetzt, wo du weißt, was Geschichten alles bewirken können, ist es an der Zeit, deine Geschichte neu zu schreiben. Im Folgenden findest du 5 konkrete Beispiele, wie du die Kraft der Geschichten für dein Lebensglück nutzen kannst. Zu jedem dieser Beispiele gibt es auf diesem Blog auch konkrete Artikel und Hilfestellungen, die im Text verlinkt sind.

  1. Selbstreflexion: Nutze Narrative, um deine eigene Lebensgeschichte zu reflektieren. Nimm dir Zeit, um über die Ereignisse, Erfahrungen und Wendepunkte in deinem Leben nachzudenken und sie in eine zusammenhängende Erzählung zu integrieren. Indem du deine Geschichten verstehst und interpretierst, kannst du neue Perspektiven gewinnen und dich besser kennenlernen.

  2. Selbstmotivation: Erschaffe positive Geschichten über dich selbst und deine Ziele. Formuliere motivierende Narrative und Affirmationen, die dir helfen, Herausforderungen zu meistern und deine Träume zu verwirklichen. Indem du dir bewusst positive Geschichten erzählst, kannst du deine eigene Wahrnehmung stärken und dich zu positiven Handlungen inspirieren!

  3. Umgang mit Herausforderungen: Nutze Narrative als Werkzeuge, um schwierige Zeiten zu bewältigen. Betrachte deine Hindernisse als vorübergehende Kapitel in deiner Geschichte und entwickle dein persönliches Happy End. Finde Trost, Inspiration und Motivation in Geschichten anderer Personen, die ähnliche Herausforderungen überwunden haben.

  4. Empathie und Verbindung: Geschichten haben die Kraft, Menschen zu verbinden. Höre aktiv zu und teile deine eigene Geschichte, um Empathie zu entwickeln und Beziehungen aufzubauen. Indem du die Geschichten Anderer verstehst, kannst du Verständnis, Mitgefühl und Solidarität entwickeln.

  5. Kreativer Ausdruck: Nutze Narrative als Mittel des kreativen Ausdrucks. Schreibe Geschichten, erstelle Kunstwerke oder nutze andere kreative Medien, um deine Gedanken, Emotionen und Ideen zum Ausdruck zu bringen.

Indem du dich bewusst mit deinen eigenen Geschichten auseinandersetzt und die Macht der Narrative für dich nutzt, kannst du dein Leben auf sinnvolle Weise gestalten und persönliches Wachstum fördern. Sei mutig und authentisch und probiere auch Dinge außerhalb deiner Komfortzone aus. Das Schreiben wird dir dabei ein treuer Weggefährte sein!



Die Macht der Erzählungen ist grenzenlos.

In deiner eigenen Geschichte liegen unzählige Möglichkeiten zur Entdeckung, zum Wachstum und zur Veränderung. Du hast die Freiheit, deine Erzählung zu gestalten und ein erfülltes Leben zu führen.

Verbinde dich mit den Geschichten der Vergangenheit, feiere die Vielfalt der kulturellen Erzählungen und finde neue Definitionen von Erfolg und Misserfolg.

Tauche ein in Bücher und Filme, die deine Perspektive erweitern, und teile deine Erzählungen mit Anderen, um sie zu inspirieren. Nutze dazu auch die Möglichkeiten von Social Media und verbinde dich mit anderen Happy Writers auf meinem Instagram-Account.

Die Zeit ist reif, die Macht der Erzählungen zu feiern und dein Leben auf eine Weise zu gestalten, die dich erfüllt und anderen Menschen Inspiration schenkt.

Verrate mir gerne in den Kommentaren, wie und ob sich dein Leben durch ein neues Narrativ geändert hat.

Zusammenfassung

  • Geschichten sind mächtige Konstrukte, die die Art und Weise prägen, wie wir die Welt verstehen und unser eigenes Leben interpretieren.

  • Die Geschichte, die du dir selbst über dein Leben erzählst, formt nicht nur deine Vergangenheit, sondern auch deine Zukunft.

  • Indem du dich bewusst mit deiner eigenen Geschichten auseinandersetzt und die Macht der Narrative für dich nutzt, kannst du dein Leben auf sinnvolle Weise gestalten und persönliches Wachstum fördern.

 

Quellen:

1) McAdams, D. P., & McLean, K. C. (2013). Narrative Identity. Current Directions in Psychological Science, 22(3), 233-238. doi:10.1177/0963721413475622

2) McAdams, D. P. (2001). The psychology of life stories. Review of General Psychology, 5(2), 100-122. doi:10.1037/1089-2680.5.2.100

Liv Apollonia Scharbatke

Meine Vision ist es, andere Menschen mit der Kraft des Schreibens und dem Zauber von Geschichten glücklich zu machen. Dafür vereine ich auf diesem Blog mein Wissen als Kommunikationswissenschaftlerin mit meiner Erfahrung als Drehbuchautorin, und freue mich, dich hier auf einer Reise zu dir selbst zu begleiten!

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Was ist Expressives Schreiben?